w     
i   
r

Wir als opera­tion­der­kuenste ste­hen als jun­ges, hoch­schul­über­grei­fen­des und in­ter­dis­zi­pli­nä­res En­sem­ble für To­le­ranz und Gleich­be­rech­ti­gung.Ge­mein­sam möch­ten wir den Rah­men für ein künst­le­ri­sches Ar­bei­ten schaf­fen, das auf ei­nem nicht wer­ten­den Mit­ein­an­der ba­siert und den re­spekt­vol­len Um­gang als ers­tes Ziel hat.
Wir se­hen uns als En­sem­ble, das vol­ler Neu­gier und Mut steckt, zu sei­nen Über­zeu­gun­gen steht und ex­pe­ri­men­tier­freu­dig und ge­sell­schafts­kri­tisch an Werk­aus­wahl, Er­ar­bei­tung, In­sze­nie­rung und den uns selbst auf­er­leg­ten Bil­dungs­auf­trag her­an­tritt.

Wir wol­len ex­trem sein in un­se­rer Krea­ti­vi­tät, im­mer in Be­we­gung blei­ben und wa­gen den Ba­lan­ce­akt zwi­schen Po­la­ri­sie­rung und Um­sicht. Wir sind uns be­wusst, dass ein wei­ter Weg vor uns liegt und he­gen kei­ne An­sprü­che, fol­gen­de Zie­le be­reits völ­lig ver­in­ner­licht und durch­drun­gen zu ha­ben. Doch möch­ten wir sie for­mu­lie­ren: Wir sind in­klu­siv, fe­mi­nis­tisch, an­ti­ras­sis­tisch, de­mo­kra­tisch, gleich­be­rech­tigt und ei­ne Ge­mein­schaft, die will­kom­men heißt und sich im­mer im Wan­del be­fin­den möch­te.
Ein all­ge­mei­nes Mit­spra­che­recht bei je­der mu­si­ka­li­schen, dar­stel­le­ri­schen, or­ga­ni­sa­to­ri­schen oder kon­zep­tio­nel­len Fra­ge er­for­dert ei­nen re­spekt­vol­len und acht­sa­men Um­gang mit­ein­an­der.  Nicht wer­tend im per­sön­li­chen Um­gang und im künst­le­ri­schen Ar­bei­ten mit­ein­an­der zu sein, be­darf Übung und häu­fig auch Zu­rück­hal­tung. Die Trag­wei­te, der da­durch aber statt­fin­den­den Re­fle­xi­on über ein “Gut” oder “Schlecht” und de­ren Wir­kung im lang­fris­ti­gen Mit­ein­an­der ist im­mens:
Wir sind da­von über­zeugt, dass erst durch ei­nen mög­lichst wert­frei­en Um­gang viel mehr krea­ti­ve Ideen ge­fun­den wer­den und ihr Po­ten­ti­al ent­fal­ten können. 

Wir er­ken­nen in den klas­sisch hier­ar­chisch ge­glie­der­ten Rol­len­zu­schrei­bun­gen und Funk­ti­ons­ab­läu­fen des Opern- und Kon­zert­be­triebs maß­geb­li­che De­fi­zi­te. Im Fo­kus un­se­rer Aus­ein­an­der­set­zung da­mit ste­hen meist be­trieb­li­che Rah­men­be­din­gen, die auf Ent­schei­dungs­macht von En­sem­ble­be­set­zung, Re­gie­be­set­zung, Re­per­toire­aus­wahl und nicht zu­letzt auf den Um­gang in­ner­halb der ge­sam­ten Pro­duk­ti­on von re­gu­lä­ren staat­lich ge­för­der­ten Opern- und Kon­zert­häu­sern, Ein­fluss ha­ben. 
Des­halb ist es uns wich­tig, ty­pi­sche Hier­ar­chien des mo­der­nen Mu­sik­thea­ter­be­triebs zu hin­ter­fra­gen und auch ab­zu­bau­en. Wir ar­bei­ten stets an ei­ner po­si­ti­ven und wert­schät­zen­den Ge­sprächs­kul­tur, wäh­rend wir de­mo­kra­ti­sche We­ge des künst­le­ri­schen Ar­bei­tens aus­lo­ten. Da­bei wis­sen wir, dass wir auf un­se­rem Weg nicht an den Punkt kom­men wer­den, an dem wir die For­mel ent­deckt ha­ben wer­den, wie “der op­ti­ma­le” Er­ar­bei­tungs­pro­zess aus­sieht. Des­halb se­hen wir un­se­re Pro­jek­te auch als fort­wäh­ren­den For­schungs­pro­zess zum künst­le­ri­schen Agie­ren, in dem wir im­mer wei­ter un­ter­schied­li­che An­sät­ze ei­nes de­mo­kra­ti­schen Pro­bens und in­halt­li­chen Ent­wi­ckelns aus­pro­bie­ren und wei­ter­füh­ren.

Re­gel­mä­ßi­ge Ge­sprächs­run­den, in de­nen jede*r Teilnehmer*in zu Wort kommt, ob in­halt­lich oder auch zum per­sön­li­chen Be­fin­den, sind uns wich­tig. Ne­ben die­ser Mög­lich­keit des Mit­tei­lens, ha­ben wir wäh­rend Pro­jekt­pha­sen auch ei­ne oder meh­re­re Per­so­nen, die die Rol­le des*der Awa­ren­ess­be­auf­trag­ten ein­neh­men und ei­ne nie­der­schwel­li­ge Mög­lich­keit bie­ten, sich mit fach­li­chen oder pri­va­ten Be­lan­gen, Ge­dan­ken oder Pro­ble­men an ei­ne mög­lichst neu­tra­le Per­son zu wen­den.
Al­le Be­tei­lig­ten sind für uns gleich wert­voll! Da­zu ge­hört es auch, Kon­kur­renz­den­ken und den Drang, als Ein­zel­per­son er­folg­reich zu sein, fal­len zu las­sen. Es soll uns stets ge­mein­sam um „das Gan­ze” gehen.

Nach­hal­tig­keit hat für uns ei­nen im­mens gro­ßen Stel­len­wert. Des­halb ach­ten wir auf ei­nen res­sour­cen­scho­nen­den Um­gang mit Ma­te­ria­li­en, wie zum Bei­spiel beim Büh­nen­bild, dem Kos­tüm (Ma­te­ria­li­en wie­der­ver­wen­den, Up­cy­cling, …), Fahr­ten, ge­mein­sa­men Es­sen, No­ten- und Pla­kat­druck, etc.

Das im Herbst 2018 ge­grün­de­te En­sem­ble setzt sich für je­des Pro­jekt zum Teil neu zu­sam­men. Wer be­reits ein­mal da­bei war und fas­zi­niert von der Sa­che ist, wird in der Re­gel wie­der ge­fragt. Bis jetzt ha­ben wir mit Per­so­nen aus mehr als ei­nem Dut­zend ver­schie­de­ner Städ­te ge­spielt, von de­nen al­le da­zu ein­ge­la­den sind, sich nach ih­ren Mög­lich­kei­ten ein­zu­brin­gen und mit­zu­or­ga­ni­sie­ren. Das Or­ga­ni­sa­ti­ons­team ist selbst in­so­fern lo­se, als dass sich ein Mit­ar­bei­ten ein­fach er­ge­ben kann und soll.

Wir möch­ten ei­nen war­men Ort schaf­fen, mit der Mög­lich­keit, sich auch auf fach­frem­den Fel­dern aus­zu­pro­bie­ren und will­kom­men ge­hei­ßen zu wer­den, stür­misch und schräg sein zu kön­nen – mög­lichst frei von ge­sell­schaft­li­chen Er­war­tun­gen und Mustern.