endlich geht es weiter – ab mitte februar widmen wir uns in berlin mozarts “le nozze di figaro!”
Die Vorsätze sind geblieben – wir stellen uns den Herausforderungen des modernen Musiktheaterbetriebs und mit der Erfahrung des letzten Jahres wollen wir nun vieles noch besser machen und versuchen, unseren gestiegenen Ansprüchen gerecht zu werden. Wir möchten als operationderkuenste dem Ziel, ein demokratisches Ensemble zu sein, immer näher kommen. Jedes Ensemblemitglied soll ein Mitspracherecht an Inszenierung und Ausrichtung haben.
Mit Le nozze di Figaro wollen wir weiter zusammenwachsen, aber auch neue Künstler*innen einbinden. Es wird eine Doppelbesetzung der Solopartien geben, um mehr Sänger*innen zu integrieren und die individuelle Verantwortung für die eigene Stimme nicht überzustrapazieren. Das Orchester bleibt gleichberechtigt auf der Bühne und wird szenisch eingebunden. Wir wollen mit “unserem” Figaro einen differenzierten Blick auf Belästigung und sexuelle Grenzüberschreitung werfen und den gesellschaftlichen Umgang mit Normen, Gender- und Rollenklischees beleuchten.
Dies spiegeln wir auch nach innen und möchten die noch immer bestehende strukturelle Ungleichbehandlung und die ungleichen Mitgestaltungsmöglichkeiten der Gender in der Gesellschaft nicht nur im Figaro thematisieren, sondern diesem Problem vor allem auch in unserem Ensemble durch einen kompromisslos basisdemokratischen und radikal gleichberechtigten Umgang begegnen.
Für “Le nozze di Figaro” haben wir unser Organisationsteam um eine großartige Bühnenbildnerin und eine ebenso tolle Kostümdesignerin verstärkt:
sophie simon, kostümdesign; haw hamburg
Sophie studiert Kostümdesign seit 2015 unter der Leitung von Reinhard von der Thannen an der HAW Hamburg. Seit Juli 2019 ist sie Masterstudentin und hat die Leidenschaft für sich im Entwerfen und Umsetzen der Kostüme entdeckt. Die vielfältigen, tollen Projekte, bei denen sie teilnehmen durfte, haben die Begeisterung am Beruf nur noch gesteigert. Das Privileg, mit so vielen jungen, talentierten Menschen arbeiten zu können, ist eine tolle Chance, sich selber besser kennenzulernen und seine eigenen Grenzen herauszufinden!
fernanda jardi, bühnenbild; tu berlin
Fernanda Jardi, geboren in Mexiko-Stadt, wo sie Architektur und Dramatik, Literatur und Theater an der Universidad Nacional Autónoma de México studierte. Seit 2015 arbeitet sie als freischaffende Bühnenbildnerin.
2019 fing sie den Master of Arts Bühnenbild Szenischer Raum an der TU Berlin an. Sie freut sich immer sehr auf die erste Kaffeetasse des Tages.
Photo: Paulina Radic @pradiclo